Multitalent Ballaststoffe - unterschätzt und fehlinterpretiert



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pme
veröffentlicht am 09.07.2001 12:18 Uhr

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Psyllium & Co. sind wirksam gegen Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht, Verstopfung, Divertikel, Dickdarmkrebs und hohe Cholesterinwerte.

Viele Menschen assoziieren Ballaststoffe mit Verdauungsbeschwerden und Völlegefühl. Die Bezeichnung "Ballast" verstärkt den negativen Ruf dieser lebenswichtigen Nahrungsinhaltsstoffe. Das Bild vom körner(fr)essenden und in lilafarbene Latzhosen gekleideten Gesundheitsapostel kommt auf. Völlig zu unrecht, betont heute die Ernährungswissenschaftlerin Birgit Junghans vom Deutschen Institut für Ernährungsmedizin und Diätetik in Bad Aachen, denn die vielfältigen gesundheitsförderlichen Eigenschaften der Pflanzenfasern sind in der Bevölkerung weitgehend unbekannt.

Das schützende Potential der Ballaststoffe erstreckt sich auf Übergewicht, Verstopfung, Divertikel, Dickdarmkrebs, eine gestörte Darmflora und sogar auf erhöhte Cholesterinwerte. Eine ballaststoffreiche Ernährung füllt Magen und Darm und sättigt daher, ohne dick zu machen. Das große Volumen der Ballaststoffe regt wirksam die Darmperistaltik an und fördert die Verdauung. Die Entleerung des Darms erfolgt regelmäßig und schnell, Verstopfung wird vermieden. Durch die kurze Kontaktzeit der Nahrungsreste mit der Darmwand geht das Risiko einer Schädigung zurück. Krebserregende (kanzerogene) Substanzen haben weniger Gelegenheit gesunde Zellen zu schädigen, daher ist eine tägliche ballaststoffreiche Ernährung die beste Methode der Dickdarmkrebsprophylaxe.

Ballaststoffe wirken prebiotisch, in dem sie als Substrat für schützende, gesunde Mikroorganismen aus probiotischen Lebensmitteln dienen. Ohne Grundlage durch Ballaststoffe haben probiotische Bakterienkulturen keine Überlebens- und Ansiedlungschance im Dickdarm. Eine gesunde Darmflora ist widerstandsfähig gegen Pilzbefall wie beispielsweise dem gefürchteten Candida albicans. Wasserlösliche Ballaststoffe wie Psyllium senken sogar wirkungsvoll den Cholesterinspiegel, da sie für die Fettverdauung notwendige cholesterinreiche Gallensalze binden und zur Neubildung Cholesterin dem Blut entzogen werden muss. Wasserlösliche Ballaststoffe sind in unseren Nahrungsmittel jedoch nur in geringem Maße enthalten. Um den Cholesterinspiegel deutlich zu senken, sollten Präparate aus der Apotheke (Plantagoovata Samenschalen, auch Indische Flohsamenschalen genannt) eingenommen werden.

Aber die Deutschen sind Ballaststoffmuffel, so Junghans. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt eine Menge von 30 Gramm täglich. Doch wir Weißbrotliebhaber erreichen gerade die Hälfte der empfohlenen Menge, so Junghans, die empfiehlt, die Menge an Obst und Gemüse deutlich zu steigern. 1 Kilogramm Obst und Gemüse liefern nicht nur viele Ballaststoffe, sondern auch lebenswichtige Vitamine und Mineralstoffe. Vollkornbrot, Naturreis und Vollkornnudeln gehören regelmäßig auf den Speiseplan.

Viele Menschen lehnen diese Nahrungsmittel mit der Begründung ab, dass sie nicht schmecken. Das resultiert jedoch nur daraus, dass der Mensch ein Gewohnheitstier ist, so Junghans. Mit Motivation und Überzeugung sammelt jeder Erfahrungen bei der Zubereitung seiner Lieblingsrezepte. Schon Hippokrates lehrte seine Zeitgenossen: Eure Nahrung soll Euer Heilmittel sein und Euer Heilmittel soll Eure Nahrung sein. Dieser Satz gilt heute mehr denn je, denn die Ernährung hat sich dahingehend gewandelt, dass wichtige und schützende Nährstoffgruppen kaum noch vorhanden sind. Wen wundert es, dass wir zwar inzwischen sehr alt werden, jedoch früh an Zivilisationskrankheiten leiden?

Sven-David Müller Pressesprecher DIET
 

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